Was ist Holzbrand?

Für Jahrtausende war das Brennen von Ton mit Hilfe von Holz als Energiequelle die einzige Möglichkeit Keramik herzustellen. Allein das Befeuern des Ofens dauerte mehrere Tage, nicht selten auch eine ganze Woche. Erst in der Neuzeit konnten die enormen Temperaturen von bis zu 1300° C durch Strom und Gas weniger mühevoll erreicht werden. Die Ergebnisse aus den verschiedenen Brenntechniken unterscheiden sich aber grundlegend.

Warum heute Holzbrand?

Die Antwort lautet: Schönheit. Keine glatte, akkurate Ebenmäßigkeit, kein ‚..das ist aber hübsch’, sondern eine raue, fesselnd tiefe und ergreifende Schönheit. Keine uniforme Glasur, sondern das Spiel von Asche, Salz, Tonmasse und Feuersbrunst, das die Oberflächen ‚schreibt’ und so einmalige Unikate schafft, die von den überstandenen Naturgewalten erzählen. Es ist kein Zufall, dass der Holzbrand so tief in der japanischen Ästhetik verwurzelt ist, steht er doch für handwerkliche Tradition ebenso wie für die idealisierte Schönheit der Natur.

Warum Holzbrand für Bonsaischalen?

Je nach Tonmasse und verwendeter Holzart zaubert die Salz-Asche-Anflugglasur einzigartige Oberflächen auf die Schalen. Auch die Positionierung im Ofen und die Zugabe von Engoben, Kupfer, Eisen und anderen Zuschlägen spielt eine große Rolle. So entstehen ausschließlich Einzelstücke, die durch ihre natürliche und lebendige Oberfläche perfekt mit der Ästhetik des Bonsai harmonieren.
Der Boden jeder Bonsaischale ist mit ausreichend vielen Löchern zum Abspannen und Befestigen der Bäume versehen. Einige Schalen sind durch die Anflug-Glasur auch innen glasiert.